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Eindrücke vom ABBYY AI Summit in Wien: Erkenntnisse, Innovationen und die Zukunft der intelligenten Dokumentenverarbeitung

Maria Villar Dude

30. April 2025

ABBYYs jüngster KI-Gipfel, der ABBYY AI SUMMIT in Wien vereinte globale Experten, Partner und Kunden zu einem zweitägigen Deep-Dive in die Zukunft der intelligenten Automatisierung. Von der Beschreibung, wie kriminelle Energien die KI instrumentalisieren, bis hin zur Präsentation der Weiterentwicklung der ABBYY-Technologie durch Einsatz von LLMs, zeichnete die Veranstaltung ein lebendiges Bild davon, wohin sich die KI und Branchen bewegen.

Der erste Tag widmete sich der Bedeutung des Partner-Ökosystems von ABBYY. Hier wurde untersucht, wie gemeinsame Innovationen und integrierte Lösungen Transformationen für Kunden weltweit vorantreiben. Tag Zwei rückte die Kunden in den Fokus. Der Schwerpunkt lag darauf, wie die Technologie von ABBYY messbare Ergebnisse in den verschiedensten Branchen erzielt. Hier sind einige der Highlights des Events, die den Weg in eine innovativere Zukunft beleuchten.

Zunahme von KI-generierten Dokumentenfälschungen

Ein wichtiger Punkt war die wachsende Bedrohung durch KI-generierten Dokumentenbetrug. Jan Syrinek, Head of Product bei Resistant AI, beleuchtete dabei die zunehmende Dimension und Komplexität solcher Betrugsfälle. Er zeigte auf, wie KI-Tools und sogenannte „Vorlagenfarmen“ Betrügern ermöglichen, täuschend echte Fälschungen mit alarmierender Leichtigkeit zu erstellen.

Resistant AI hat darauf reagiert, indem es stark in Bedrohungsanalysen investiert hat, wobei über 200.000 gefälschte Vorlagen aus mehr als 180 Ländern untersucht wurden. Ihre Erkennungsmethoden gehen dabei über oberflächliche Analysen hinaus und nutzen neuronale Netzwerke, um regionale Unstimmigkeiten, Wasserzeichen und subtile Verhaltensmuster zu identifizieren.

Laut Syrinek war Betrugsprävention früher für einige Unternehmen eine geringe Priorität, doch das ändert sich rasant. Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert der Integration moderner Betrugserkennung in ihre Abläufe – nicht nur, um offensichtliche Fälschungen zu erkennen, sondern auch, um den sich kontinuierlich wandelnden Bedrohungen immer einen Schritt voraus zu sein.

Zu den geteilten Beispielen gehörten gefälschte Chase-Kontoauszüge, chinesische Lizenzen und steuerlich akkurate New-York-Einkaufsbelege – alle mit KI erstellt. Die Botschaft war eindeutig: Die Bedrohung ist real, global und wächst.

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KI im Jahr 2025: ein Blick in die Zukunft

Ein Expertenpanel nannte den Zustand der KI im Jahr 2025 "chaotisch", so Christina Duta, Senior Director für DevOps und intelligente Automatisierung bei Fortrea. Sie verwies auf große Unterschiede in der Reife von KI zwischen den Branchen. Während stark regulierte Sektoren vorsichtiger bleiben, wird KI immer zentraler in Strategien rund um Technologie. Das Panel betonte, wie wichtig es ist, das “Warum” zu verstehen, bevor neue Technologien eingeführt werden, da viele Führungskräfte von den Realitäten an der Basis, insbesondere in Branchen wie dem Bauwesen, abgekoppelt sind.

Bernhard Hecker, Stratege für Unternehmens-Transformation und Automatisierung, sieht 2024 als das Jahr der Informationsbeschaffung und -erzeugung sowie 2025 als den Aufstieg der agentischen KI. Gleichzeitig sieht Alexander Hanff, Experte für Cybersicherheit und KI-Governance bei Hanff & Co AB, "vorsichtige Chancen" inmitten einer fragmentierten Regulierungslandschaft. Da KI-Systeme zunehmend autonom werden, betonten Experten, dass das wahre Potenzial der KI in der Datenqualität, menschlichem Urteilsvermögen und proaktiver regulatorischer Compliance liegt.

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Aufbau eines erfolgreichen KI-Ökosystems: Erkenntnisse von Branchenführern

„Wie viele von Ihnen glauben, dass Sie in Ihrem Unternehmen über ein erfolgreiches KI-Ökosystem verfügen?“

Das war die einleitende Frage von Cristina Duta, Senior Director of DevOps and Intelligent Automation bei Fortrea, während einer Podiumsdiskussion mit Nigel Houghton, Director of Strategic Partnerships bei M-Files, Ina Krebs, Partner & General Manager DACH, Nordics, Tomasz Gradzik, Managing Director UK bei Novelis, Alicja Wolanczyk, Director of Sales / Chief Executive Officer (CEO) bei FORESIGHT, Partner Strategy and Alliances bei ABBYY, und Jeremy Burgess, Director bei Workflow Doctor Ltd.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, was erforderlich ist, um ein funktionierendes KI-Ökosystem aufzubauen. Die Referenten beschrieben eine Wertschöpfungskette: Menschen → Daten → Technologien → Ergebnisse. Im Mittelpunkt steht die Strategie.

Jeremy Burgess hob hervor, dass Tools wie ABBYYs FlexiCapture vielseitig einsetzbar sind – allerdings nur dann, wenn sie mit klaren Absichten genutzt werden. Er teilte ein Beispiel aus einem Krankenhausprojekt, bei dem das ursprüngliche Ziel eine STP-Rate (Straight-Through Processing) von 60 % war. Dies führte jedoch unerwartet zu neuen Problemen, die ihre Ursache in fehlerhaften Beschaffungsdaten hatten.

Das Team änderte den Ansatz. Anstatt die STP (DDV) zu messen, konzentrierte es sich auf die eingesparte Arbeitszeit. KI wurde eingesetzt, um Rechnungspositionen abzugleichen – dabei wurde eine Logik angewendet, die dem menschlichen Urteilsvermögen ähnelt, anstatt Daten zu extrahieren.

Die wichtigste Erkenntnis: Der Erfolg hängt von der Strategie, der Abstimmung und der Zusammenarbeit ab. KI sollte definierte Probleme lösen und nicht als Ausgangspunkt dienen. Prozesse, Menschen und Ziele müssen jeden Schritt leiten.

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Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen für KI im Personalwesen

Alexander Hanff sprach darüber, wie der Einsatz von KI im Personalwesen mit komplexen rechtlichen und ethischen Herausforderungen verbunden ist. Artikel 22 der DSGVO schränkt automatisierte Entscheidungen ohne ausdrückliche Zustimmung ein, insbesondere bei der Personalbeschaffung, und eine Zustimmung ist aufgrund des Machtgefälles zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht möglich. Der ethische Einsatz von KI ist unerlässlich, wobei die langfristige Risikominderung gegenüber dem kurzfristigen ROI Vorrang hat.

Ein Mangel an Transparenz in KI-Systemen untergräbt die Rechenschaftspflicht, wie bei unüberwachter KI zu sehen ist, die Schaden verursacht. Um die Einhaltung sicherzustellen, sollten juristische Teams frühzeitig eingebunden werden, wobei Werkzeuge wie Datenschutz-Folgenabschätzungen (Data Protection Impact Assessments, DPIA) genutzt werden können. KI-Modellverzerrungen müssen angesprochen werden, selbst in scheinbar neutralen Designs. Verantwortungsvolle KI stellt nicht nur die rechtliche Einhaltung sicher, sondern kann auch einen Wettbewerbsvorteil bieten, wodurch Governance zu einem strategischen Vorteil für Unternehmen wird.

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KI-Implementierung in Unternehmensumgebungen

Bernhard Hecker sprach über die wichtigsten Überlegungen zur Einführung von KI in Unternehmen. Innovation ist zwar unerlässlich, doch Hecker betont, dass KI einen konkreten Mehrwert für Unternehmen schaffen muss – Experimente um der Experimente willen sind in einem geschäftlichen Umfeld nicht ausreichend.

Eine echte KI-Integration umfasst mehr als nur Technologie – sie erfordert die Angleichung der Unternehmenskultur, das Verständnis interner Prozesse und die Sicherstellung der organisatorischen Reife. Hecker warnt davor, ohne klare Strategie in die KI einzusteigen, und betont, dass der Druck von Führungskräften, „etwas mit KI zu machen“, oft zu gescheiterten Projekten führt.

Hecker hob Misserfolge wie den ChatGPT-gesteuerten Drive-in von McDonald's hervor, bei dem die KI Bestellungen falsch verstand, und erzählte von einer US-Anwaltskanzlei, bei der ChatGPT gefälschte Gerichtsverfahren erfand, was letztlich zur Einstellung der Verfahren führte. Diese Misserfolge unterstreichen die Bedeutung von Kontext, Kontrolle und Validierung beim Einsatz von KI.

Er berichtete auch von einer Erfolgsgeschichte: Als die US-Regierung 80.000 Dateien zu John F. Kennedy (meist unstrukturierte PDFs) veröffentlichte, wurden diese mit der Document-Intelligence-API von ABBYY in strukturierte Daten umgewandelt. Dadurch waren komplexe Abfragen möglich, beispielsweise die Beantwortung der Frage „Wer hat JFK getötet?“, die mit Lee Harvey Oswald bestätigt wurde.

Zusätzlich sind 80 % der Unternehmensdaten unstrukturiert, darunter Dokumente und E-Mails. Die Organisation dieser Daten ist entscheidend für den Erfolg von KI. KI muss außerdem transparent und erklärbar sein, um zu vermeiden, dass sie bei kritischen Entscheidungen zu einer „Black Box“ wird.

 

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Am Ende des ABBYY AI Summit Vienna war eines klar geworden: Die Zukunft der intelligenten Dokumentenverarbeitung wird von einem Gleichgewicht zwischen Innovation, Verantwortung und realen Auswirkungen geprägt sein. Von der Entschlüsselung der Anatomie von Dokumentenfälschungen bis hin zur Erforschung ethischer und strategischer Leitplanken für KI in Unternehmen zeigte die Veranstaltung: Mit speziell entwickelter KI, die eine durchgehende Datenverarbeitung von über 90 %, eine Genauigkeit von über 99 % und eine Zeitersparnis von Tausenden von Stunden pro Monat bietet, beweist ABBYY, dass KI nicht nur eine Vision ist, sondern eine ergebnisorientierte Realität. Angesichts des zunehmenden Drucks auf Unternehmen, intelligenter, schneller und sicherer zu digitalisieren, bieten Veranstaltungen wie dieser Summit sowohl die nötige Klarheit als auch den erforderlichen Austausch, um diesen Weg mit Zuversicht weiterzuverfolgen.

Zusätzliche Erkenntnisse finden Sie auf der Seite zur „ABBYY AI Summit“-Reihe. Registrieren Sie sich jetzt für die Teilnahme am ABBYY AI Summit London am 21. Mai.

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Maria Villar Dude

Maria Villar Dude

Maria Villar Dude ist European Relations Manager bei ABBYY und verantwortlich für die Kommunikation in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Mit ihrer Kreativität und ihrer proaktiven Denkweise unterstützt sie auch die Social-Media-Präsenz, die digitalen Marketinginitiativen und die Customer-Storytelling-Aktivitäten von ABBYY. Maria Villar Dude ist stets auf der Suche nach neuen, innovativen Wegen, um die Sichtbarkeit von ABBYY zu erhöhen und mit Zielgruppen in ganz Europa in Kontakt zu treten.

Maria stammt ursprünglich aus Spanien und ist vor sechs Jahren nach London gezogen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. In ihrer Freizeit begeistert sie sich für Musik – egal ob Tanzen oder Gitarre spielen – und findet Ausgleich beim Joggen, HIIT-Training, Radfahren, Reiten und Fotografieren. Sie ist eine echte Entdeckerin, reist gerne alleine oder mit anderen und ist überzeugt, dass jede Begegnung, unabhängig vom Ergebnis, wertvolle Erkenntnisse und neue Perspektiven mit sich bringt.