Am kürzlich stattgefundenen AI Summit von ABBYY in Wien kamen globale Experten, Partner und Kunden zusammen und befassten sich zwei Tage lang intensiv mit der Zukunft der intelligenten Automatisierung. Die Veranstaltung vermittelte ein anschauliches Bild davon, wo die Branche hinsteuert. Sie zeigte unter anderem auf, wie KI als betrügerische Waffe eingesetzt wird, und reichte bis hin zu Informationen über die Weiterentwicklung der ABBYY-Technologie mit LLMs.
Am ersten Tag stand die Bedeutung des Partner-Ökosystems von ABBYY im Mittelpunkt. Es wurde untersucht, wie gemeinsame Innovationen und integrierte Lösungen das Geschäft von Kunden auf der ganzen Welt verändern. Der zweite Tag war ganz den Kunden gewidmet und unterstrich, wie die Technologien von ABBYY messbare Ergebnisse in verschiedenen Branchen erzielen. Im Folgenden sind einige der Höhepunkte der Veranstaltung zusammengefasst:
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Zunahme von KI-generierten Dokumentenfälschungen
KI im Jahr 2025: ein Blick in die Zukunft
Aufbau eines erfolgreichen KI-Ökosystems: Erkenntnisse von Branchenführern
Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen für KI im Personalwesen
Zunahme von KI-generierten Dokumentenfälschungen
Eine von Jan Syrinek, Head of Product bei Resistant AI, geleitete Diskussion fokussierte sich auf die wachsende Bedrohung durch KI-generierte Dokumentenfälschungen. Syrinek erläuterte das zunehmende Ausmaß und die immer raffiniertere Vorgehensweise von Dokumentenfälschern und hob hervor, wie KI-Tools und „Template Farms“ es Betrügern ermöglichen, erschreckend einfach hochrealistische Fälschungen zu erstellen.
Resistant AI hat darauf mit umfangreichen Investitionen in den Bereich Threat Intelligence reagiert und über 200.000 gefälschte Vorlagen aus mehr als 180 Ländern analysiert. Die Ermittlungsmethoden des Unternehmens gehen weiter als eine oberflächliche Analyse: Mithilfe neuronaler Netze werden regionale Unstimmigkeiten, Wasserzeichen und subtile Verhaltensmuster erkannt.
Laut Syrinek hatte die Betrugsbekämpfung für einige Unternehmen früher nur eine geringe Priorität, doch das ändert sich derzeit rasch. Immer mehr Unternehmen haben erkannt, wie wertvoll die Integration fortschrittlicher Betrugserkennung in ihre Abläufe ist – nicht nur, um offensichtliche Fälschungen aufzudecken, sondern auch, um schnelllebigen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein.
Als Beispiele wurden gefälschte Chase-Kontoauszüge, gefälschte chinesische Führerscheine und anscheinend in New York ausgestellte, überzeugend echt wirkende Finanzbelege für Steuerzwecke genannt, die alle mit KI erstellt wurden. Die Botschaft war klar: die Bedrohung ist real und global – und sie wächst.
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KI im Jahr 2025: ein Blick in die Zukunft
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Branchenexperten bezeichnete Christina Duta, Senior Director of DevOps and Intelligent Automation bei Fortrea, den Stand der KI im Jahr 2025 unter Verweis auf die großen Unterschiede in der KI-Reife der verschiedenen Branchen als „chaotisch“. Während stark regulierte Sektoren weiterhin vorsichtig bleiben, rückt KI zunehmend in den Mittelpunkt von Technologiestrategien. Die Podiumsteilnehmer betonten, dass es wichtig sei, vor der Einführung neuer Technologien die Gründe dafür zu verstehen, da viele Führungskräfte insbesondere in Branchen wie dem Bauwesen keinen Bezug zur realistischen Anwendung dieser Technologien hätten.
Bernhard Hecker, Enterprise Transformation & Automation Strategist, sieht 2024 als das Jahr der Gewichtung und Filterung (Retrieval) sowie der Anpassung der Antworten (Generation), während 2025 den Aufstieg von Agentic AI markieren wird. Alexander Hanff, Experte für Cybersicherheit und KI-Governance bei Hanff & Co AB, wies unterdessen auf „verhaltene Chancen“ inmitten einer fragmentierten Regulierungslandschaft hin. Da KI-Systeme immer autonomer werden, betonen Experten, dass das wahre Potenzial der KI in der Datenqualität kombiniert mit menschlichem Urteilsvermögen und der proaktiven Einhaltung von Vorschriften liegt.
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Aufbau eines erfolgreichen KI-Ökosystems: Erkenntnisse von Branchenführern
„Wie viele von Ihnen glauben, dass Sie in Ihrem Unternehmen über ein erfolgreiches KI-Ökosystem verfügen?“
Das war die einleitende Frage von Cristina Duta, Senior Director of DevOps and Intelligent Automation bei Fortrea, während einer Podiumsdiskussion mit Nigel Houghton, Director of Strategic Partnerships bei M-Files, Ina Krebs, Partner & General Manager DACH, Nordics, Tomasz Gradzik, Managing Director UK bei Novelis, Alicja Wolanczyk, Director of Sales / Chief Executive Officer (CEO) bei FORESIGHT, Partner Strategy and Alliances bei ABBYY, und Jeremy Burgess, Director bei Workflow Doctor Ltd.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, was erforderlich ist, um ein funktionierendes KI-Ökosystem aufzubauen. Die Referenten beschrieben eine Wertschöpfungskette: Menschen → Daten → Technologien → Ergebnisse. Im Mittelpunkt steht die Strategie.
Jeremy Burgess wies darauf hin, dass Tools wie FlexiCapture von ABBYY viele Anwendungsfälle unterstützen können, jedoch nur, wenn sie mit einer klaren Absicht eingesetzt werden. Er schilderte ein Krankenhausprojekt, bei dem das ursprüngliche Ziel darin bestand, eine durchgehende Datenverarbeitung (DDV) von 60 % zu erreichen. Dieses Ziel führte jedoch zu neuen Problemen. Die Ursache lag in ungenauen Beschaffungsdaten.
Das Team änderte den Ansatz. Anstatt die DDV zu messen, konzentrierte es sich auf die eingesparte Arbeitszeit. KI wurde eingesetzt, um Rechnungspositionen abzugleichen – dabei wurde eine Logik angewendet, die dem menschlichen Urteilsvermögen ähnelt, anstatt Daten zu extrahieren.
Die wichtigste Erkenntnis: Der Erfolg hängt von der Strategie, der Abstimmung und der Zusammenarbeit ab. KI sollte definierte Probleme lösen und nicht als Ausgangspunkt dienen. Prozesse, Menschen und Ziele müssen jeden Schritt leiten.
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Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen für KI im Personalwesen
Alexander Hanff sprach darüber, wie der Einsatz von KI im Personalwesen mit komplexen rechtlichen und ethischen Herausforderungen verbunden ist. Artikel 22 der DSGVO schränkt automatisierte Entscheidungen ohne ausdrückliche Zustimmung ein, insbesondere bei der Personalbeschaffung, und eine Zustimmung ist aufgrund des Machtgefälles zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht möglich. Der ethische Einsatz von KI ist unerlässlich, wobei die langfristige Risikominderung gegenüber dem kurzfristigen ROI Vorrang hat.
Mangelnde Transparenz in KI-Systemen gefährdet die Rechenschaftspflicht, wie Fälle von nicht überwachter KI zeigen, bei denen Schaden entstanden ist. Um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, sollten frühzeitig rechtliche Fachkräfte hinzugezogen und Tools wie Data Protection Impact Assessments (DPIA) eingesetzt werden. Auch bei scheinbar neutralen Designs müssen Verzerrungen von KI-Modellen berücksichtigt werden. Verantwortungsbewusste KI gewährleistet nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern kann auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und Governance zu einem strategischen Vorteil für Unternehmen machen.
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KI-Implementierung in Unternehmensumgebungen
Bernhard Hecker sprach über die wichtigsten Überlegungen zur Einführung von KI in Unternehmen. Innovation ist zwar unerlässlich, doch Hecker betont, dass KI einen konkreten Mehrwert für Unternehmen schaffen muss – Experimente um der Experimente willen sind in einem geschäftlichen Umfeld nicht ausreichend.
Eine echte KI-Integration umfasst mehr als nur Technologie – sie erfordert die Angleichung der Unternehmenskultur, das Verständnis interner Prozesse und die Sicherstellung der organisatorischen Reife. Hecker warnt davor, ohne klare Strategie in die KI einzusteigen, und betont, dass der Druck von Führungskräften, „etwas mit KI zu machen“, oft zu gescheiterten Projekten führt.
Hecker hob Misserfolge wie den ChatGPT-gesteuerten Drive-in von McDonald's hervor, bei dem die KI Bestellungen falsch verstand, und erzählte von einer US-Anwaltskanzlei, bei der ChatGPT gefälschte Gerichtsverfahren erfand, was letztlich zur Einstellung der Verfahren führte. Diese Misserfolge unterstreichen die Bedeutung von Kontext, Kontrolle und Validierung beim Einsatz von KI.
Er berichtete auch von einer Erfolgsgeschichte: Als die US-Regierung 80.000 Dateien zu John F. Kennedy (meist unstrukturierte PDFs) veröffentlichte, wurden diese mit der Document-Intelligence-API von ABBYY in strukturierte Daten umgewandelt. Dadurch waren komplexe Abfragen möglich, beispielsweise die Beantwortung der Frage „Wer hat JFK getötet?“, die mit Lee Harvey Oswald bestätigt wurde.
Zusätzlich sind 80 % der Unternehmensdaten unstrukturiert, darunter Dokumente und E-Mails. Die Organisation dieser Daten ist entscheidend für den Erfolg von KI. KI muss außerdem transparent und erklärbar sein, um zu vermeiden, dass sie bei kritischen Entscheidungen zu einer „Black Box“ wird.
Am Ende des ABBYY AI Summit Vienna war eines klar geworden: Die Zukunft der intelligenten Dokumentenverarbeitung wird von einem Gleichgewicht zwischen Innovation, Verantwortung und realen Auswirkungen geprägt sein. Von der Entschlüsselung der Anatomie von Dokumentenfälschungen bis hin zur Erforschung ethischer und strategischer Leitplanken für KI in Unternehmen zeigte die Veranstaltung: Mit speziell entwickelter KI, die eine durchgehende Datenverarbeitung von über 90 %, eine Genauigkeit von über 99 % und eine Zeitersparnis von Tausenden von Stunden pro Monat bietet, beweist ABBYY, dass KI nicht nur eine Vision ist, sondern eine ergebnisorientierte Realität. Angesichts des zunehmenden Drucks auf Unternehmen, intelligenter, schneller und sicherer zu digitalisieren, bieten Veranstaltungen wie dieser Summit sowohl die nötige Klarheit als auch den erforderlichen Austausch, um diesen Weg mit Zuversicht weiterzuverfolgen.
Zusätzliche Erkenntnisse finden Sie auf der Seite zur „ABBYY AI Summit“-Reihe. Registrieren Sie sich jetzt für die Teilnahme am ABBYY AI Summit London am 21. Mai.